In Beziehungen geht es darum die Balance zwischen zwei Menschen und letztendlich die Balance in uns selbst zu finden. Das ist der Grund, warum wir komplementäre Pole anziehen und dabei neue Aspekte unseres eigenen Charakters entdecken. Das ist der Lernprozess, den wir durchmachen müssen, um zu größerer Harmonie zu finden.

Eine sehr gängige Kombination ist eine sehr ruhige Person und ein leicht zu erregender Partner. Warum? - Weil sie Lehrer für einander sind. Die ruhige, eher passive Person zeigt dem Partner die empfangende und feminine Qualität und umgekehrt. Dabei ist es sehr warscheinlich, daß je größer der Unterschied zwischen zwei Menschen ist, es umso schwieriger ist Harmonie und Frieden in einer solchen Beziehung zu bewahren. Aber viele Leute finden sich plötzlich ganz automatisch in solchen Beziehungen wieder.

Das war nur ein Beispiel, aber jede Beziehung ist immer ein Lernprozess und kann auch eine wundervolle Heilung bewirken. Ich denke wir können durch das Führen einer bewussten Beziehung erleuchtet werden.

Wenn ein Mensch langsam seine eigene Mitte, also Balance, findet, wird er automatisch viel ausgeglichenere Menschen treffen. Dann wird er warscheinlich auf die verrückten Streits der Vergangenheit schauen und ungläubig seinen Kopf schütteln.

Aber natürlich müssen wir oftmals leider erst viele Male vom Fahrrad fallen, ehe wir es dann beherrschen. Dabei bedauern wir die vielen vorangegangenen Stürze nicht, denn jetzt können wir schnell fahren, wenn wir wollen oder einfach langsamer werden, wenn uns danach ist und uns dran freuen.

Ich bin sicher, daß jeder diese empfindsame Zeit durchmacht, in der das Begehren groß ist und Geduld gefordert ist. Wir können natürlich versuchen die andere Person zu manipulieren uns zu wollen und manchmal sind wir damit auch erfolgreich, aber es wird nie mehr die wahre Liebe oder erfüllend für uns sein.

Wir sind wie eine Mondblume, die sich nur beim Licht des Vollmonds öffnet. Wenn das Licht auf die Blume fällt, kann sie darauf vertrauen, daß der richtige Moment gekommen ist sich zu öffnen und in ihrer zarten und speziellen Pracht zu erblühen. Sie wartet auf diesen Moment und es ist unmöglich diesen Vorgang zu manipulieren oder künstlich herbeizuführen.

Wenn zwei Menschen zusammenkommen, sind sie wie zwei spezielle Blumen, jede hat ihren eigenen Rhythmus wann sie sich öffnen kann und aufgeht... und manchmal dauert das verdammt lange und der andere wird schon schier wahnsinnig oder denkt, daß es nie passieren wird.

Ich würde gerne über die Sehnsucht reden, die Sie vielleicht auch verspüren. Ich habe dieses Gefühl gerade erst entdeckt. Während ich immer noch nicht genau weiß, was ich von der Person erwarten kann, die ich mag, besteht der Wunsch die Situation zu manipulieren.

Aber wenn ich der Versuchung widerstehe die Person und ihre Gefühle zu manipulieren und Vertrauen habe, daß alles perfekt ist, wie es ist, dann keimt in mir ein Gefühl der "Herzenssehnsucht" auf. Dabei geht es einfach darum zu warten, daß diese wunderschöne Blume sich für mich öffnet und nicht zu versuchen sie zu öffnen.

Es kann eine sehr schwierige Angelegenheit sein, wenn ich jemanden will aber er ist sich nicht sicher, ob er auch bereit ist, sich zu öffnen. Wenn ich sage "öffnen" meine ich die Art von verletztbarer und gefühlvoller intimer Ebene auf der ich ihn begegnen möchte. Ich habe nicht verstanden, warum mir dies schon so oft passiert ist, bis ich verstanden habe, daß Gott mich damit gesegnet hat in der Lage zu sein ein so starkes Verlangen nach Männern, nach Liebe und nach Intimität zu haben.

Dieser Zustand der Herzenssehnsucht ist wie ein Moment der Inspiration für mich. Ich kann die Klarheit meines Verstandes auf kreative Weise nutzen und so stehen mir schier grenzenlose Möglichkeiten zur Verfügung. Die Seele weiß genau, was der Körper braucht, weil dies ein Augenblick perfekter Synthese aller Aspekte Ihres Seins ist.
Dieses Gefühl hält vielleicht nur für ein paar Minuten an, aber Zeit spielt hier keine Rolle und es ist auch egal, ob wir bekommen, was wir wollen. Was wirklich wichtig ist, ist die Begierde in eine Herzenssehnsucht umzuwandeln - die universelle, bedingungslose Liebe.

Damit meine ich, daß wir keinerlei Erwartungen an das Objekt unserer Begierde stellen sollen, weil wir ja die Blume, die uns inspiriert, nicht töten wollen.
Aber wir benötigen definitiv viele Objekte der Begierde, damit wir vorankommen.

Zumindest geht es mir so! Danke an alle Euch süßen Männer!

Ich denke Sie wissen schon worauf ich hinaus will. Ich will Ihnen kein Rezept fürs Liebemachen geben, Ich möchte Sie nur daran erinnern, daß das Vorspiel genauso wichtig ist wie das Nachspiel. Das heißt ein sanfter und gefühlvoller Anfang und eine weiche Landung.

Wie verrückt Sie es dazwischen treiben, bleibt wirklich Ihnen selbst überlasen, aber vergessen Sie nicht, daß der Moment der Befriedigung und der Moment des "Entkoppelns" ein unglaublich delikater Augenblick ist. Über das Vorspiel wurde schon eine Menge geschrieben, aber was ist mit dem Nachspiel? Für die sensibleren Menschen kann ein schneller Abbruch nach dem Höhepunkt wie ein Eimer eiskaltes Wasser sein. Eine weiche Landung ist wichtig, um sich sicher und behaglich zu fühlen. Warum widmen Sie sich nicht noch ein paar Minuten ihrem Liebhaber, nachdem Sie es wild und verrückt getrieben haben und hoffentlich beide zu einem Orgasmus gekommen sind? Es ist wundervoll, wenn Sie bewußt zum Ende Ihrer intimen Zusammenkunft kommen. Vielleicht halten Sie noch eine Weile Augenkontakt, während Sie still nebeneinander liegen. Sie haben die Wildheit und Leidenschaft geteilt, jetzt mögen Sie die Stille miteinander teilen. Das ist die größte Ehrerbietung Ihrem Partner gegenüber.

Bitte verlassen Sie nicht ihren Liebhaber direkt danach, vielleicht gibt es noch ein paar andere Geschenke, die Sie voneinander empfangen können. Ich wünsche Ihnen aufregende und tiefgründige Augenblicke, während Sie neue Dinge ausprobieren.